Die Hohkönigsburg (früher auch Hochkönigsburg, französisch Château du Haut-Kœnigsbourg [st eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts rekonstruierte Burg bei Orschwiller (Orschweiler) im Elsass(Département Bas-Rhin), gut 10 km westlich von Sélestat (Schlettstadt). Sie ist mit jährlich etwa 500.000 Besuchern die meistbesuchte Burg der Region und einer der am häufigsten frequentierten Touristenorte ganz Frankreichs.
Lage
Die 260 m lange Anlage thront als Kammburg in 757 m Höhe am Ostrand der Vogesen auf einem mächtigen Buntsandsteinfelsen hoch über der Oberrheinischen Tiefebene und ist eine der höchstgelegenen Burgen im Elsass. Zusammen mit der am gegenüberliegenden Ende des Bergrückens gelegenen, etwa 200 m entfernten Ruine der Ödenburg (Petit-Kœnigsbourg) bildet sie eine Burgengruppe.
Der Ausblick reicht weit über die Rheinebene bis zum Kaiserstuhl und auf mehrere benachbarte Burgruinen (unter anderem Ortenberg, Ramstein, Frankenburg, Kintzheim, Hohrappoltstein). Bei günstigen Sichtverhältnissen sind im Süden die knapp 200 Kilometer entfernten und rund vier Kilometer hohen Berner Alpen zu sehen, deren Gipfel wegen der Erdkrümmung ungefähr auf dem mathematischen Horizont von Hohkönigsburg liegen.
Mittelalter
Der Stophanberch (Staufenberg), auf welchem die Burg liegt, wird bereits 774 (als Schenkung Karls des Großen) und 854 beurkundet und befand sich ursprünglich im Besitz der Abtei Saint Denis.
Die Burg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als staufische Reichsburg erbaut und 1147 als Castrum Estufin erstmals urkundlich erwähnt. Von der Burg aus konnten die Orte und Handelswege in diesem Teil des Oberrheingrabens beherrscht werden. 1147 tauchte erstmals der Name Burg Staufen auf, die von Herzog Friedrich, dem Vater des deutschen Königs Friedrich Barbarossa, gegründet sein soll. Aus staufischer Zeit sind unter anderem eine vermauerte Fensterarkade und ein Löwenrelief erhalten. Ab 1192 wurde der Name Kinzburg (Königsburg) verwendet.
Im 13. Jahrhundert wurde der Herzog von Lothringen Eigentümer der Burg, der sie als Lehen den Grafen von Werd gab. 1359 verkauften die Grafen von Oettingen die Burg an den Bischof von Straßburg. 1454 eroberte der pfälzische Kurfürst Friedrich der Siegreiche die Burg, 1462 wurde sie wegen Raubritterei zerstört. 1479 gab Kaiser Friedrich III. die Burg als Lehnsgut an den Schweizer Grafen Oswald von Thierstein († 1488) und dessen Bruder Wilhelm.
67600 Orschwiller, Frankreich
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